Martin Tissing - Lithographie in 5 Farben „Auge der Nacht“ + Gedicht Albert Schaalma

• Künstler: Martin Tissing (1936 - 2018) und Albert Schaalma (1943- )
• Titel: „Auge der Nacht“
• Jahr: 1989
• Technik: Lithographie in 5 Farben
• Auflage: 28/50
• Abmessungen (oben): 41 x 31 cm (BxH)
• Unterschrift: Handsigniert
• Zustand: sehr guter Zustand

Martin Tissing gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler der nördlichen Niederlande der letzten Jahrzehnte. Bereits in jungen Jahren lehnte er sich gegen die Vormachtstellung De Ploegs und die Einflüsse des deutschen Expressionismus auf und ließ sich von der lyrisch-abstrakten Kunst Jaap Nanningas und den Malern der École de Paris inspirieren. Unter dem Einfluss junger Italiener wie Mimmo Paladino und insbesondere Nicola de Maria entwickelte er im Laufe der achtziger Jahre seinen charakteristischen Stil.

Tissings Gemälde zeichnen sich durch einen subtilen Farbeinsatz und eine poetische Atmosphäre aus, in der er nach seinen eigenen Worten eine „verfestigte Stille“ zu erreichen versuchte und in der der kontemplative Charakter durch Verweise auf Sterne, Kosmos und Elemente aus dem Buddhismus verstärkt wird.

Martin Tissing schuf „poetische Kunst in einer unpoetischen Zeit“, die dennoch oder gerade deshalb ein breites Publikum ansprach. Obwohl er in verschiedenen Ländern arbeitete, ausstellte und lehrte, fühlte er sich immer seiner Heimatstadt Groningen verbunden, wo er 2001 als einziger Künstler aus dem Norden eine Retrospektivausstellung im Groninger Museum hatte.


Albert Schaalma, geboren an jenem frischen Frühlingsmorgen des 14. Mai 1943 in Usquert, begann erst spät mit dem Schreiben: Von seinem sechzehnten bis zum dreiundvierzigsten Lebensjahr war er vor allem als Klarinettist und Saxophonist im Jazz kulturell aktiv und spielte sogar im Jazz Nordsee-Jazzfestival in Scheveningen. Im Alter von 43 Jahren dachte er, es sei Zeit für einen Wechsel und tauschte die Blasinstrumente gegen die Feder ein. Mit Erfolg: Ab 1986 erschienen seine Gedichtzyklen in Zeitschriften, in Sammlungen (kürzlich erschien das Buch „Rondreis“ (De Geus, Breda, 2000)) und in Anthologien. 1992 erhielt er den alle zwei Jahre stattfindenden Masereel-Preis für Lyrik und arbeitet in Groningen. Darüber hinaus hat er eine Novelle geschrieben (Fabula, 1999). Übersetzung des Epos Anabase des französischen Dichters Saint-John Perse. Weitere Informationen über Albert Schaalma finden Sie in der Achterberg-Chronik, Teil XXV. Schaalma ist seit Anfang Oktober 2000 eines der 1300 Mitglieder der Gesellschaft für niederländische Literatur .